Besuch beim Tierarzt - so ist dein Hund entspannt

Hund wird untersucht

Der nächste Tierarztbesuch steht an? Lies dir unsere besten Tipps und Tricks durch und was du mit deinem Hund üben kannst, damit es beim Tierarzt entspannter für euch wird.

21.09.2022

Auf den Besuch beim Tierarzt vorbereiten

Der Besuch beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin zählt für viele Hunde und auch für die Halter*innen oftmals nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen. Damit dein Vierbeiner die nächste Untersuchung entspannter übersteht, kannst du ein paar Sachen zu Hause üben.

Mit dem Hund üben, sich anfassen zu lassen

Bereits wenn dein Hund als Welpe bei dir einzieht, kannst du anfangen, mit ihm zu üben, dass er sich von dir überall anfassen lässt. Das ist sehr wichtig, denn nicht nur bei den →regelmäßigen Tierarztbesuchen, auch in Notfällen müssen vielleicht mal andere Personen deinen Hund irgendwo anfassen und untersuchen.

Aus diesem Grund solltest du regelmäßig mit deinem Hund üben, dass

  • du alle Pfoten für ein paar Minuten festhalten kannst.

  • er sich von dir ins Maul schauen und die Zähne kontrollieren lässt.

  • du in seine Ohren gucken kannst.

  • du seinen Bauch anfassen und untersuchen kannst.

  • er sich von dir auf den Arm nehmen lässt.

Manche dieser Übungen sind auch unabhängig vom nächsten Tierarztbesuch für euch wichtig. Wenn du beispielsweise die →Krallen deines Hundes schneiden möchtest, muss er sich dafür von dir die Pfoten festhalten lassen. Auch das →Zähneputzen gehört zur Pflegeroutine bei Hunden dazu und sollte rechtzeitig trainiert werden.

Hund werden Krallen geschnitten

Durch Pflegeroutinen wie Krallen schneiden, Ohren säubern und Zähne putzen lernt dein Hund, sich überall von dir anfassen zu lassen.

Üben, in der Nähe von vielen Hunden entspannt zu sein

Eine weitere wichtige Übung und gute Vorbereitung auf Untersuchungen beim Tierarzt oder bei der Tierärztin ist, dass der Hund entspannt in der Nähe von anderen Vierbeinern ist. In so einer Tierarztpraxis trifft man nicht selten andere Hunde sowie Katzen, Kaninchen oder weitere Kleintiere.

Manche Hunde haben Schwierigkeiten damit, in der Nähe von anderen Hunden entspannt zu bleiben. Zeigt dein Vierbeiner schon ohne den zusätzlichen Stress einer Tierarztpraxis Unsicherheiten in Anwesenheit anderer Hunde, ist das eine wichtige Übung für euch. Zeigt dein Hund →aggressives Verhalten, solltest du dir die Hilfe einer Trainerin bzw. eines Trainers suchen. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, um deinem Hund zu helfen.

Langsam an den Tierarzt gewöhnen

Egal ob Junghund oder schon älterer Vierbeiner: Es ist immer gut, deinen Hund langsam an Ärzt*innen und Praxisräume zu gewöhnen. Dazu kannst du einfach mal beim Arzt vorbeigehen, den Hund auf die Waage stellen, dich mit ihm hinsetzen, ihn dort ein paar Kekse futtern lassen und so weiter. Alles, was nicht schlimm ist, Spaß macht und lecker schmeckt, ist quasi erlaubt.

Hast du dir einen Welpen geholt, stehen →anfangs sowieso noch einige Untersuchungen an. Tut sich dein kleiner Freund von Anfang an schwer mit entspannten Tierarztbesuchen, kannst du dir noch einen zweiten Arzt suchen. Hä, wozu der doppelte Stress? Ganz einfach: Solange du noch deinem Welpen beibringst, dass der Tierarzt nichts Schlimmes ist, kannst du dir einen "blöden Arzt" für die Impfungen usw. suchen und einen "guten Arzt", bei dem dein Welpe keine Untersuchungen bekommt und du Arztbesuche langsam aufbaust. Diesen positiv verknüpften Arzt kannst du dann für spätere Behandlungen, wenn dein Vierbeiner ausgewachsen ist, nehmen.

Tierarzt spricht mit Halterin und Hund

Einfach mal beim Tierarzt vorbeigehen und sich einen Keks oder eine Streicheleinheit abholen, ist ein gutes Training für deinen Hund.

Belohnung, Belohnung, Belohnung

Was gibts Schöneres, als sich nach einer stressigen Situation so richtig schön mit einer Leckerei zu belohnen? Genauso geht es unseren Hunden auch. Vor allem beim Tierarzt solltest du mit besonders schmackhaften Belohnungen nicht geizen. Hier kannst du die ganz besonderen Leckereien einstecken, die dein Hund vielleicht nur beim Tierarzt bekommt. So merkt sich dein Hund direkt, dass es in der Praxis immer richtig leckere Sachen gibt.

Deinen Hund hat es den Appetit verschlagen? Kein Problem! Auch eine schöne Waldrunde nach der Untersuchung, einmal richtig durchkraulen oder das Lieblingsspielzeug sind tolle Belohnungen für unsere tapferen Hunde und schließen Tierarztbesuche positiv ab.

Ausgedehnter Spaziergang vor dem Termin

Ein schöner langer Spaziergang vor dem Untersuchungstermin sorgt dafür, dass dein Hund ausgelastet und entspannter ist, wenn es in die Praxis geht. So konnte er außerdem vorher alle seine Geschäfte erledigen. Auch nach der Untersuchung sind einige Hunde gestresst und profitieren von einer kleinen Runde, auf der sie runterkommen und den Stress wegschnüffeln können. Plane dir also auch um den Tierarztbesuch herum ausreichend Zeit ein.

Sei selbst entspannt

Unsere Hunde spiegeln unser Verhalten. Das heißt, bist du selbst nervös und gestresst, überträgt sich das auch auf deinen Hund. Er merkt, dass irgendwas nicht in Ordnung ist und wird deswegen auch unentspannt beim Tierarzt sitzen. Auf Knopfdruck entspannt sein - das klappt beim Hund genauso wenig wie bei uns selbst.

Damit du aber ein bisschen gelassener an den Tierarztbesuch herangehen kannst, empfehlen wir dir, einmal ohne den Hund in der Praxis vorbeizuschauen. Schau dir alles an, erkläre den Mitarbeiter*innen, welche Herausforderungen dein Hund hat und nimm dir Zeit, den richtigen Arzt für deine Fellnase zu finden. Auch du musst ein gutes Gefühl bei der Wahl der Praxis haben!

hunderasse american staffordshire terrier amstaff kuscheln

Ein ausgedehnter Spaziergang vor und/oder nach dem Tierarztbesuch entspannt deinen Hund und sorgt für gute Laune!

Sei ehrlich, wenn du den Termin machst

Die Erfahrung zeigt, dass dein Hund eher einer der schwierigen Kandidaten ist, wenn es um Impfung, Untersuchung und Co. geht? Nicht selten bellt er gern mal das Wartezimmer zusammen, macht sich stocksteif bei der Untersuchung oder hinterlässt ein kleines Protesthäufchen am Eingang? Kein Grund, sich zu schämen!

Wenn du den Termin zur Untersuchung ausmachst, sei einfach ganz ehrlich am Telefon. Tierärzt*innen erleben öfter als du denkst, dass Hunde ihre Schwierigkeiten mit Tierarztbesuchen haben. Nur, indem du offen über eure Herausforderungen sprichst, können dir die Mitarbeiter*innen entgegenkommen. Ein Hund, der nicht so gut mit anderen Hunden klarkommt, kann beispielsweise einen Randtermin bekommen und somit auf möglichst wenig andere Patienten stoßen.

Safety first!

Wo wir schon mal bei den Herausforderungen sind - viele Tierärzt*innen begrüßen auch sehr, wenn du deinen Hund ordentlich absicherst, sollte sich dieser ungern von anderen anfassen lassen. Bevor er also die Hände tackert, ziehe lieber einen Maulkorb über. Das ist nicht nur für die Ärzt*innen entspannter, sondern auch für dich.

Am besten ist es, wenn du das Tragen eines Maulkorbes vorher mit deinem Vierbeiner übst. So ist er es beim Tierarztbesuch bereits gewohnt und kann sich besser entspannen. Natürlich gehört auch eine Leine an den Hund, um andere Patienten im Wartezimmer nicht zu stören und das Risiko einer Verletzung zu minimieren.

Undine Tackmann
Undine Tackmann