Herzwürmer bei Hunden - Diagnose & Behandlung

Dackel wird von Ärztin untersucht

Herzwürmer sind gefährliche Parasiten bei Hunden. Die Behandlung ist nicht ganz einfach, weswegen du gut vorbeugen solltest. Erfahre mehr!

05.09.2022

Was sind Herzwürmer bei Hunden?

Ein Herzwurm bzw. Herzwürmer (Dirofilaria immitis) sind gefährliche Parasiten, die sich in der rechten Herzkammer und den Lungengefäßen deines Hundes einnisten. Ein ausgewachsener Herzwurm (Makrofilarie) kann ein Alter von 7 Jahren und eine Länge von 30 cm erreichen. Sammeln sich mehrere erwachsene Herzwürmer im Hund an, kann das die Herzleistung und Funktion der Lungengefäße massiv beeinträchtigen. Folglich werden die Organe schlechter mit Sauerstoff versorgt. Bleibt die Krankheit unbehandelt, kann es zu einem Nieren- oder Leberversagen führen und tödlich enden.

Wie bekommt mein Hund Herzwürmer?

Die Parasiten kommen vermehrt in warmen Klimazonen vor. Demzufolge sind viele Hunde aus unseren warmen Urlaubsländern wie Spanien, Italien, Griechenland, Südfrankreich, Bulgarien, Ungarn oder Rumänien betroffen. Werden die Hunde von einer mit Herzwurmlarven infizierten Stechmücke gestochen, gelangen die Larven des Herzwurms in den Blutkreislauf. Von dort wandern sie in die rechte Herzkammer und ggf. später in die Lungenarterie. Dort wachsen sie innerhalb von 4-6 Monaten zu erwachsenen Herzwürmern heran, paaren sich und erzeugen so neue Larven.

Die Larven können bis zu 1,5 Jahre im Blutkreislauf eines Hundes leben. Wird dieser erneut von einer Stechmücke gestochen, können diese über das Blut die Larven aufnehmen und so an weitere Tiere übertragen.

Hund am Strand

Nimmst du deinen Hund mit ins den Urlaub in ein Risikogebiet, kann er sich leicht über eine infizierte Stechmücke anstecken.

Symptome: So erkennst du Herzwürmer bei deinem Hund

Leider macht sich ein Befall durch Herzwürmer erst recht spät bemerkbar. Denn die Larven können lange unbemerkt im Innern deines Hundes leben und dort wachsen. Ein Herzwurmbefall bei Hunden kann deswegen nur durch spezielle tierärztliche Untersuchungen festgestellt werden.

Die ersten Symptome deuten meist auf Herz-Lungen-Beschwerden hin wie:

  • Atembeschwerden und Kurzatmigkeit

  • trockener Husten

  • Schwacher, müder Eindruck

  • erhöhte Herzfrequenz

  • Aszites/Bauchwassersucht (Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum)

  • Ohnmachtsanfälle

Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, werden auch Leber und Niere geschädigt. Durch die geschädigten Organe sind auch unspezifische Allgemeinsymptome möglich sowie einige Auffälligkeiten, die speziell durch Schädigung der Leber oder Nieren auftreten. Dazu zählen unter anderem:

Solltest du welche der oben genannten Symptome erkennen oder dein Hund anderweitig ungewöhnliches Verhalten zeigen, suche zügig einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin auf. Nur durch eine ärztliche Untersuchung kann festgestellt werden, ob dein Liebling an Herzwürmern leidet oder sich vielleicht etwas anderes hinter den Symptomen verbirgt.

Kleiner Tipp: Vergiss nicht die leckere Belohnung nach einer erfolgreich überstandenen Untersuchung. So schließt du jeden Tierarztbesuch positiv ab.

Wie wird eine Diagnose gestellt?

Je weiter ein Herzwurmbefall fortgeschritten ist, desto besser lässt sich dieser auch feststellen. Je nach Krankheitsstadium werden Blutuntersuchungen, Röntgenbilder und Ultraschall durchgeführt.

Eine Ultraschalluntersuchung wird allerdings meist nur dann durchgeführt, wenn von einem fortgeschrittenen Befall ausgegangen wird. Dies ist bei Hunden der Fall, die bereits deutliche Symptome einer Herz- oder Lungenerkrankung aufweisen und sich in der Vergangenheit ungeschützt in einem Risikogebiet aufgehalten haben.

Hund wird Blut abgenommen

Über Blutuntersuchungen und weitere Kontrollen werden Herzwürmer diagnostiziert. Mit Medikamenten und ggf. Antibiotikum kann dein Hund behandelt werden.

Wie sieht eine Behandlung von Herzwürmern bei Hunden aus?

Grundsätzlich gilt: Je früher die Erkrankung festgestellt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Im Idealfall findet die Behandlung schon statt, bevor die Parasiten Organschäden verursacht haben. Wenn dein Hund nachweislich von Herzwürmern befallen ist, sollen mit einer Behandlung alle Stadien der Herzwürmer abgetötet werden. Dazu werden in der Regel Medikamente und ggf. ein spezielles Antibiotikum verabreicht.

Bei einem milden Befall gestaltet sich die Behandlung recht unkompliziert mit der Gabe vom Medikament von zu Hause. Bei einem hohen Befall und deutlichen Symptomen muss die Behandlung häufig stationär erfolgen. Grund dafür ist, dass die abgestorbenen Herzwürmer Gefäße verstopfen können. Erfolgt in einem solchen Fall keine schnelle Behandlung, kann das tödlich enden. Bei einem starken Befall mit ausgewachsenen Herzwürmern kann außerdem ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein. Dabei werden die Parasiten direkt aus den Blutgefäßen entfernt. 

Wie kann ich Herzwürmern vorbeugen?

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Herzwürmer zum Glück nicht so verbreitet. Ein hohes Ansteckungsrisiko besteht allerdings, wenn du deinen Hund mit in den Urlaub nehmen möchtest und es sich dabei um ein Risikogebiet handelt. Demzufolge wäre die sicherste Vorbeugungsmaßnahme, den Hund besser zu Hause zu lassen.

Es gibt aber auch verschiedene Mittel gegen Stechmücken für Hunde. Das sind zum Beispiel →spezielle Parasitenhalsbänder oder Spot-on-Präparate. Auch eine regelmäßig durchgeführte vorbeugende Wurmkur kann das Ansteckungsrisiko verringern. Versuche außerdem zu vermeiden, mit deinem Hund in der Dämmerung unterwegs zu sein, da zu dieser Zeit die Stechmücken auf Nahrungssuche gehen und somit besonders aktiv sind.

Bist du mit deinem Hund im Urlaub gewesen und du hast ihn nicht vor Stechmücken geschützt, solltest du 6 Monate nach eurem Urlaub eine Blutuntersuchung auf Herzwurmlarven durchführen lassen. Vorher ist der Entwicklungszyklus der Würmer noch nicht abgeschlossen, was zu einem falschen Negativergebnis führen könnte.

Undine Tackmann
Undine Tackmann