Woran erkenne ich, dass meine Katze schwanger bzw. trächtig ist?

Herzlichen Glückwunsch! Du hast den Verdacht, dass deine Mietz schwanger sein könnte? Das sind tolle Neuigkeit und bestimmt wird deine Katze eine tolle Mama sein. Nun heißt es aber ab in die Praxis, denn dort wird mithilfe einer Ultraschalluntersuchung geschaut, ob sich dein Verdacht einer Trächtigkeit bestätigt oder ob alles nur falscher Alarm war. Bei einigen Tierarztpraxen kann das bereits 15 Tage nach der Paarung festgestellt werden. Ab dem 40. Tag kann man dann sogar erkennen, wie viele Junge deine Katze erwartet.

Bevor du tierärztlichen Rat aufsuchst, kannst du auch selbst einmal auf Anzeichen einer Schwangerschaft bei deiner Katze achten. In den ersten Tagen wirst du es kaum erkennen können, aber nach zwei bis drei Wochen könntest du folgende Anzeichen für eine Trächtigkeit bemerken:

  • geschwollene, rosa bis rötlich gefärbte Zitzen

  • größer werdender, aufgebläht wirkender Bauch

  • Empfindsamkeit am Bauch

  • gelegentliche Übelkeit/Erbrechen

  • gesteigerter Appetit

  • verschmuster, verlangt mehr Aufmerksamkeit

Viele der genannten Anzeichen können aber auch Symptome für Krankheiten wie ein →Wurmbefall sein. Deswegen ist es ganz wichtig, dass du deine Katze einmal durchchecken lässt und nicht einfach von einer Schwangerschaft ausgehst.

Schwangere Katze mit dickem Bauch liegt auf Rücken

Kugelrunder Bauch und hellrosa Zitzen: Eindeutiges Zeichen, dass deine Katze schwanger ist!

Wie viele Kitten können Katzen bekommen?

In der Regel bekommen Katzen 3-6 Junge pro Wurf. Eine Ausnahme bildet der erste Wurf, wo es durchschnittlich "nur" 2-3 Kätzchen sind. Wie viel Nachwuchs deine Katze schlussendlich zur Welt bringt, hängt aber von vielen Faktoren wie zum Beispiel auch der Rasse ab.

Welches Futter ist das richtige für schwangere Katzen?

Katzen sind in der Regel 8-9 Wochen trächtig. Eine Zeit, in der du sie aktiv unterstützen kannst. Während der Trächtigkeit hat deine Katze nämlich besondere Bedürfnisse. Da in ihrem Bäuchlein kleine Kitten heranwachsen und versorgt werden, hat sie einen höheren Kalorien- und Nährstoffbedarf als üblich. Während der Schwangerschaft deiner Katze sind vor allem Kalzium, Vitamin A, Taurin, Kupfer und Eisen wichtig.

Statt deiner Samtpfote also ihr gewöhnliches Futter weiter zu geben, solltest du langsam auf ein spezielles Futter für trächtige und stillende Katzen umstellen. Alternativ kannst du auch →Kittenfutter verwenden, denn auch in diesem ist ein erhöhter Protein- und Nährstoffgehalt enthalten. Sprich die Ernährung aber sicherheitshalber mit deinen Tierärzt*innen des Vertrauens ab.

Sind Impfungen oder Parasitenbehandlungen erlaubt?

Idealerweise ist deine Katze bereits noch vor ihrer ersten Schwangerschaft →durchgeimpft, denn dann kann sie alle wichtigen Antikörper direkt an die Kitten weitergeben. Sollte das nicht der Fall sein, sprich den Impfplan deiner Miez mit deinem Tierarzt bzw. deiner Tierärztin ab. Manche Impfungen sind für schwangere Katzen nicht geeignet.

Wenn deine Katze während ihrer Trächtigkeit an einem Parasitenbefall beispielsweise durch Flöhe oder Würmer leidet, solltest du sie dennoch →dagegen behandeln. Auch hierbei ist es jedoch ratsam, erst eine Praxis aufzusuchen und sich zu vergewissern, welches Mittel verabreicht werden darf und sollte.

Katzenmama mit ihren Kitten

Idealerweise ist deine Katze gegen Parasiten und anderen Krankheiten vor der ersten Schwangerschaft durchgeimpft und kann die Anitkörper an ihre Jungen weitergeben.

Worauf muss ich bei einer trächtigen Katze sonst noch achten?

Neben der passenden Ernährung sind auch viele Kuscheleinheiten und viel Nähe wichtig. Katzen sind während ihrer Schwangerschaft ziemlich anhänglich und werden gern ein bisschen mehr gekrault. Den Bauchbereich solltest du allerdings nicht berühren, da dieser nun besonders empfindlich ist. So eine Schwangerschaft kann für deine Katze auch ziemlich stressig sein, weswegen Sicherheit und Geborgenheit sehr wichtig sind - wovon sie bei dir bestimmt eine ganze Menge bekommt.

Mögliche Komplikationen während der Trächtigkeit deiner Katze

Auch, wenn du für deine Katze alles gibst, ihr das beste Futter und die ausgiebigsten Streicheleinheiten gönnst, kann es während einer Schwangerschaft zu Komplikationen kommen. Nicht immer müssen das wirklich ernste Sachen sein, dennoch ist deine Katze dann meist auf tierärztliche Hilfe angewiesen. Achte auf plötzliche Verhaltensänderungen und folgende Symptome:

  • Unruhe, Verwirrtheit

  • Schreien, offensichtliche Schmerzen

  • vermehrtes Lecken an Genitalien

  • Appetitlosigkeit

  • übelriechender oder blutiger Ausfluss

  • Blutungen während der Trächtigkeit oder Geburt

  • häufiger Besuch des Katzenklos ohne Urinieren oder Blut im Urin

Kannst du ein paar der genannten Symptome erkennen, solltest du zügig eine Praxis aufsuchen. Dort kann deiner Katze geholfen werden.

Geburtsvorbereitungen: Ein Wurflager bauen

Ist die Schwangerschaft fortgeschritten und deine Katze befindet sich ungefähr in den letzten beiden Wochen der Trächtigkeit, kannst du ein sogenanntes Wurflager oder eine Wurfkiste für sie herrichten. Dabei handelt es sich um einen gemütlichen Rückzugsort während und für die erste Zeit nach der Geburt. Stelle außerdem sicher, dass deine Katze im Haus bleibt, damit sie nicht ihre Jungen überraschenderweise im Freien zur Welt bringt.

Für ein schönes Wurflager reicht schon eine große Kiste oder ein Pappkarton, den du mit sauberen Laken, Bettbezügen, Handtüchern oder Decken auslegst. Der Karton sollte groß genug sein, sodass deine Katze bequem darin liegen kann und später auch alle Kitten ausreichend Platz haben. Gleichzeitig ist eine gewisse Höhe wichtig, um zu verhindern, dass die kleinen Kätzchen zu früh das Nest verlassen. Platziere den hergerichteten Karton an einem angenehmen, ruhigen Ort mit Zimmertemperatur.

Auch wenn du dir viel Mühe gegeben hast, kann es passieren, dass deine Katze einen anderen Ort für die Geburt aussucht. Das ist nicht weiter schlimm, du solltest nur auch dort ausreichend Handtücher bereitlegen. Nach der Geburt kannst du die Kitten und deine Katze vorsichtig ins Wurflager umsiedeln oder du machst es ihnen an Ort und Stelle schön gemütlich.

Kleine Jungen mit geschlossenen Augen

In einer Wurfkiste bzw. im Wurflager können Muttertier und die frisch geschlüpften Jungen erst einmal zur Ruhe kommen.

Anzeichen der bevorstehenden Geburt

Keine Sorge, deine Katze ist in der Regel durchaus in der Lage, die Geburt allein zu bewältigen. Möchtest du ihr dennoch gern zur Seite stehen, beruhigend zureden und für den Fall der Fälle helfen, kannst du auf die ersten Anzeichen achten, dass die Katzengeburt bald losgeht:

  • Deine Katz verweigert Nahrung.

  • Deine Katze wird unruhig und sieht sich nach einen ungestörten Ort um.

  • Deine Katze erscheint etwas lauter und will sich ständig putzen.

  • Du kannst starke Kontraktionen im Unterbauch beobachten (Bauch wird hart) gefolgt von etwas Scheidenfluss.

Beachte: Sollte deine Katze starken, dunkelroten Scheidenfluss haben, fahre in eine Praxis. In diesem Fall muss die Geburt beschleunigt und die Kitten schnellstmöglich geholt werden.

Warnsignale während oder nach der Geburt

In der Regel verlaufen Katzengeburten reibungslos und unkompliziert ab. Deine Katze ist meist auch nicht auf deine Hilfe angewiesen, dennoch solltest du regelmäßig nach ihr sehen. So kannst du bei bestimmten Warnsignalen während oder nach der Geburt direkt handeln und den Tierarzt bzw. die Tierärztin rufen.

Anzeichen für Probleme während der Geburt:

  • Obwohl deine Katze seit mehr als einer Stunde starke Wehen hat, sind noch keine Jungen auf der Welt. Wehen kannst du daran erkennen, dass sich der Bauchbereich deiner Katze verhärtet.

  • Innerhalb der vergangenen 24 Stunden nach Beginn des Geburtsvorgangs sind noch nicht alle Katzenbabys auf der Welt.

  • Die Anzahl der Jungen stimmt nicht mit der Anzahl der ausgeschiedenen Plazentas überein.

  • Du kannst ein Kätzchen am Geschlecht deiner Katze erkennen, welches aber trotz heftigen Pressens nicht vollständig rauskommt.

Anzeichen für Probleme nach der Geburt:

  • Deine Katze zittert, ist unruhig oder aufgeregt. Das könnten Anzeichen einer Eklampsie sein und bedarf einer dringenden Behandlung.

  • Deine Katze hört nicht auf zu pressen, obwohl alle Kitten auf der Welt sind.

  • Deine Katze verweigert Futter, erbricht oder hat Fieber. Typische Anzeichen dafür sind Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, verringerte Wasseraufnahme, Zittern oder schnelles Atmen.

  • Der Ausfluss deiner Katze stinkt oder enthält frisches Blut. Schwarz-rötlicher Ausfluss ist bis ein paar Wochen nach der Geburt normal.

  • Die Milchdrüsen werden rot, verhärten sich oder schmerzen offensichtlich.

  • Ausfluss aus den Zitzen, der übel riecht, braun gefärbt oder blutig ist.

  • Du bemerkst schwache, untergewichtige "Kümmerlinge" unter den Jungen, die nur schlecht saugen und schwer zunehmen.

Tierärzt*innen werden in solchen Fällen alles tun, damit es deiner Katze und ihren Jungen schnell wieder besser geht. Alles, was du dann machen kannst, ist für deine Miez da sein und es ihr so gemütlich und angenehm wie möglich machen.

Undine Tackmann
Undine Tackmann