Bandwurm bei Katzen erkennen & behandeln

Katze liegt auf Boden und spielt mit Stoffmaus

Bandwürmer bleiben bei Katzen häufig lange unentdeckt. Lerne, wie du einen Bandwurm erkennst und einer Erkrankung vorbeugen kannst.

13.07.2022

Was sind Bandwürmer eigentlich?

Zecken, →Milben oder →Flöhe kennt fast jeder. Dabei handelt es sich um sogenannte Ektoparasiten. Ekto, weil sie außen auf der Haut eines Tieres leben. Bandwürmer sind Endoparasiten. Endo, weil sie im Inneren eines Tieres leben. Sie haben ihren Namen von ihrem bänderartigem Aussehen und werden ungefähr 60cm lang. Die meisten Würmer setzen sich mithilfe von hakenförmigen Organen im Dünndarm fest und entnehmen die Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei der Katze.

Wie bekommt meine Katze einen Bandwurm?

Meist werden Bandwürmer durch Ektoparasiten übertragen, wie beispielsweise der bei Katzen am häufigsten vorkommende Bandwurm, der sogenannte Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum), welcher durch Flöhe übertragen wird. Der auch sehr häufig vorkommende Katzenbandwurm (Taenia taeniaeformis) wird hingegen durch Vögel oder Mäuse übertragen.

Wie erkenne ich einen Bandwurm bei der Katze?

Da ein Bandwurm gut versteckt im Inneren deiner Katze lebt, wird er meist erst spät entdeckt. Erste Anzeichen sind ein aufgeblähter, kugeliger "Wurmbauch" (vor allem bei jungen Katzen), struppiges Fell und vermehrtes Kotabsetzen einhergehend mit Durchfall oder Blut. Achte auf folgende Symptome, um einen Bandwurm bei deiner Katze frühzeitig zu erkennen:

Außerdem lohnt sich ein genauerer Blick auf den Kot deiner Katze, auch dann, wenn es etwas unappetitlich ist. Ein Anzeichen für Bandwürmer sind kleine, weiße Krümelchen im Kot. Dabei handelt es sich um Bandwurmsegmente, über die sich der Parasit verbreitet. Entsorge den befallen Kot deiner Katze rückstandslos und hygienisch sauber in einem gut verschlossenen Beutel über den Hausmüll, um eine weitere Verbreitungen zu verhindern.

Katze beim Tierarzt mit Halterin

Bei Verdacht auch Bandwürmer muss deine Katze von Tierärzt*innen untersucht und eine Wurmkur eingeleitet werden.

Bandwurm richtig behandeln

Hast du den Verdacht, dass deine Katze an einem Bandwurm erkrankt sein könnte, solltest du umgehend einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin aufsuchen. Nimm am besten etwas Kot mit in die Praxis, da ein Wurmbefall in der Regel mittels einer Kotuntersuchung festgestellt wird. Bestätigt sich dein Verdacht, kann mit einer Wurmkur gestartet werden.

Durch eine Wurmkur sterben die bereits vorhandenen (Band-)Würmer ab und können über den Kot ausgeschieden werden. Dabei bekommt deine Katze spezielle Medikamente gegen den Bandwurm. Häufig handelt es sich dabei um Tabletten, die du deiner Katze mit etwas Futter oder einem leckeren Snack geben kannst.

Hast du noch ein junges Kitten, solltest du keine Zeit verlieren und in eine Praxis fahren. Die jungen immunschwachen Kätzchen leiden stärker an den Folgen eines Bandwurmbefalls. Längere Zeit unbehandelt kann es für sie sogar lebensbedrohlich werden.

Bandwurm bei deiner Katze vermeiden und vorbeugen

Die schlechte Nachricht: Du kannst es nicht hundertprozentig vermeiden, dass deine Mietz im Laufe ihres Lebens an Würmern erkrankt. Schon der Kontakt zu Nagetieren, Vögeln oder anderen Artgenossen reicht meist aus, dass sie sich einen Bandwurm einfängt.

Die gute Nachricht ist allerdings: Du hast verschiedene Möglichkeiten, einer Erkrankung an Bandwürmern und →anderen Parasiten vorzubeugen. Dazu zählt vor allem eine regelmäßige Entwurmung und konsequente Flohbekämpfung. Außerdem sollten Futternapf, Schlafplatz und Katzenklo immer hygienisch sauber gehalten und auch andere im Haushalt lebende Tiere auf Parasiten behandelt bzw. untersucht werden.

Katze wird mit einem Leckerli gefüttert

Regelmäßige Wurmkuren können deine Katze vor Bandwürmern und anderen Würmern schützen. Sprich die Behandlung am besten mit Tierärzt*innen ab!

Wie oft muss ich meine Katze entwurmen?

Allgemein variiert das Risiko einer Bandwurmerkrankung bei Katzen je nach Lebensumständen. So beeinflussen Fütterung und Haltung der Samtpfoten die Gesundheit der Tiere maßgeblich.

Wenn kein höheres Infektionsrisiko vorliegt wie beispielsweise bei Hauskatzen, kannst du alle 3 Monate vorbeugend entwurmen. Bei Freigängerkatzen, die viel herumstreunen, Kontakt zu Artgenossen haben und öfter mal 'ne Maus mit nach Hause bringen, steigt das Risiko einer Bandwurmerkrankung. Hier kann eine monatliche Bandwurm-Kotuntersuchung und ggf. Entwurmung sinnvoll sein.

Undine Tackmann
Undine Tackmann