Darauf solltest du achten, wenn du dein Kitten kaufst

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Züchter*in, Tierschutz und Tierheim oder private Verkäufer*innen: Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf deines Kitten oder deiner jungen Katze unbedingt achten solltest.

20.10.2022

Kitten kaufen: Auf diese Hinweise solltest du achten

Du triffst die Samtpfote deiner Träume zum ersten Mal, es ist Liebe auf den ersten Blick und du malst dir schon das Leben mit einem schnurrend weichen Kumpel an deiner Seite aus? Ganz so leicht ist es leider nicht - und das sollte es auch nicht. Beim Kauf einer Katze gibt es einiges zu beachten. Sicherlich möchtest du am Ende nicht verantwortungslose Vermehrer von Katzen oder riskante Hobbyzuchten unterstützen, die sich nicht mit Erbkrankheiten, dem Wohl der Muttertiere und der gesunden Ernährung der Jungkatzen auseinandersetzen.

Auf den ersten Blick ist es nicht immer leicht, zu erkennen, wer es gut mit den Vierbeinern meint und wer nur auf schnelles Geld aus ist. Umso wichtiger ist, bereits vor dem Kauf eines Kitten zu wissen, woran du eine seriöse Zucht erkennst und warum du jede Anzeige im Internet genauer unter die Lupe nehmen solltest - nur so ist der →Start mit deinem Kitten und sein Vierbeinerleben unbeschwert. Mit unseren Checklisten stehen wir dir zu Seite und geben dir Tipps, mit denen du gut informiert bist und garantiert auf keine Verkaufsmaschen reinfällst!

Kauf eines Kitten vom Züchter

Schwebt dir eine bestimmte Katzenrasse vor Augen, gibt es meistens nur die Option, nach einem Kätzchen innerhalb einer Zucht Ausschau zu halten. Problematisch ist hier, dass sich jede Person als Züchter oder Züchterin bezeichnen darf - selbst dann, wenn die eigentlich wichtigen Auflagen gar nicht erfüllt sind.

Aber wozu Auflagen? Bei einer geprüften Zucht darf nicht einfach nach Lust und Laune gezüchtet werden. Die Elterntiere müssen bestimmten Maßstäben gerecht werden und - am wichtigsten - es dürfen nur gesunde Tiere zur Zucht zugelassen werden. So wird mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert, dass dein Kätzchen an einer Erbkrankheit leidet.

Um deine Katze aus einer geprüften Zucht zu adoptieren, ist es wichtig, auf bestimmte Merkmale der Züchter*innen zu achten. Nur so kannst du sichergehen, dass es nicht einfach um bloßes Vermehren und Verkaufen der Katzen geht. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass du dich vor dem Kauf deines Kitten ausreichend über die Verkäufer*innen informierst.

kitten an katze gewoehnen

Beim Kauf eines Kitten ist eine gute Recherche das A&O, um nicht versehentlich Katzenhändlern oder Vermehrern in die Falle zu tappen.

Checkliste: Daran erkennst du seriöse Züchter*innen:

  • Alle Kitten besitzen beim Verkauf einen Chip, einen Impfpass mit den wichtigen →Impfungen und den Nachweis über →Entwurmungen. Dazu solltest du auch überprüfen, ob die Stempel von der Tierarztpraxis enthalten sind.

  • Papiere: Rassekatzen von eingetragenen Züchter*innen bekommen die entsprechenden Nachweise und dürfen theoretisch selbst als Zuchttiere zugelassen werden.

  • Um den Umstieg zu erleichtern, erhältst du ausreichend Futter für die kommenden Tage, sodass deine kleine Katze sich nicht zu schnell an alles gewöhnen muss. Seriöse Züchter*innen geben dir also eine Art Starpaket mit für deinen Vierbeiner und erklären dir rassespezifische Eigenschaften hinsichtlich der Fütterung. Du bist Züchter*in und möchtest deinen kleinen Vierbeinern beim Auszug ein leckeres Paket mit auf den Weg geben? Dann meld dich doch bei unserem →Züchterprogramm an und spare!

  • Generell sollten dir seriöse Züchter*innen alles über die Katzenrasse erzählen können - egal ob →artgerechte Ernährung, →Pflege oder mögliche Erkrankungen einer Rasse. Bereite dazu am besten ein paar Fragen vor und informiere dich selbst vorab über die Katzenrasse.

  • Zugehörigkeit im Rassekatzenverein: Einige Züchter*innen sind Mitglieder für einen oder mehrere Vereine, wo sie sich mit anderen Zuchtstellen austauschen. Du kannst vorher überprüfen, ob eine Person in diesem Verein ist oder nicht. Zwar ist die bloße Mitgliedschaft kein Beweis einer seriösen Zucht, aber immerhin ein Indiz.

  • Die Zuchtstelle hat ein Deckbuch und einen Züchter*innenausweis/Zwingerausweis. Bei mehr als zwei Rassen und vier Würfen im Jahr solltest du hellhörig werden. Das Muttertier selbst darf höchstens zwei Mal in 12 Monaten →gedeckt werden und Deckpausen müssen eingehalten werden.

  • Im Doppelpack: Seriöse Züchter*innen wissen, dass Katzen soziale Tiere sind und nicht in Einzelhaltung leben sollten. Idealerweise geben sie somit die Kitten (wenn es die Anzahl zulässt) nur im Doppelpack ab.

  • Beim Kauf erhältst du einen Vertrag mit allen Daten der Zuchtperson und dem Kaufpreis.

  • Seriöse Züchter*innen wollen, dass du mehrmals zu Besuch kommst und geben dir die Zeit, deinen kleinen Vierbeiner schon vor der Abholung kennenzulernen. Eventuell statten sie dir Zuhause einen Besuch ab, um sicher zu sein.

  • Das Muttertier ist vor Ort und kann kennengelernt werden.

  • Dein Vierbeiner ist aufgeweckt, spielt und hat klare Augen - das sind erst einmal Anzeichen für eine gute Sozialisation und Gesundheit.

  • Die Kitten und Jungkatzen wachsen nicht abgeschottet in einem Zwinger auf, sondern im Haus bzw. in einem eigenen "Katzenparadies" mit sicherer Ausstattung und genug Freiraum.

  • Die Umgebung, in der die Kitten aufwachsen, wirkt sauber, hell und warm. Genügend saubere Katzentoiletten, Futter- und Trinknäpfe sowie Spielzeug sind vor Ort.

  • Der Preis sollte nicht weit unter oder über dem Durchschnitt liegen. Ermittle vorher, was die Katzenrasse kosten sollte und hake nach, wenn du Abweichungen feststellst.

  • Die Züchter*innen befragen dich zu einer Situation: Finanzielle, räumliche, zeitliche und persönliche Ressourcen sind wichtig. Eine gute Zuchtstelle möchte genauestens abschätzen können, ob du den Ansprüchen einer Katze gerecht wirst und ob du bereit bist für eine eigene Katze.

  • Bei der Abholung ist dein junges Kitten mindestens 8 Wochen alt. Erst dann darf sie vom Muttertier getrennt werden. In der Regel geben seriöse Zuchtstellen die Kitten sogar erst mit 12 Wochen ab.

 Katze knetet mit den Pfoten

Mit 8 Wochen sind junge Katzen in der Lage, selbstständig zu leben. Allerdings geben sehr gute Zuchtstellen die Tiere erst mit 10-12 Wochen ab. Untersuchungen zeigen, dass sich diese Kitten besser entwickeln und gesünder sind.

Kleiner Tipp: Du holst dir dein Kitten bzw. deine junge Katze vom Züchter oder einer Züchterin? Die Kleinen benötigen anfangs →spezielles Futter für Junioren. Frage bei den Vorbesitzer*innen nach, welches Futter sie dem Kitten gegeben haben und gib für eine stressfreie →Futterumstellung erst einmal das gewohnte Futter weiter. Später kannst du dann auf das neue Futter umstellen.

Katzen aus dem Tierschutz oder Tierheim kaufen

Warum eigentlich eine Katze von der Zucht kaufen, wenn es doch so viele streunende Vierbeiner auf der Welt gibt oder jene, die sich jeden Tag im Tierheim sehnsüchtig die Nase am Zaun plattdrücken? Dir ist egal, ob deine Katze einer bestimmten Rasse angehört und du bist bereit, einem Kitten oder einer jungen bzw. ausgewachsenen Katze aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben? Toll! Dennoch solltest du auch hier einige Punkte beachten und die Adoptionsstelle sollte gut durchdacht und noch besser recherchiert sein!

Daran erkennst du seriöse Tierheime und Tierschutzvereine:

  • Der Verein muss eingetragen und bestenfalls gemeinnützig sein. Ein "e.V." im Namen steht für "eingetragener Verein". Du kannst der Website mehr über die Gemeinnützigkeit entnehmen und wirst diese jedoch überwiegend bei deutschen Tierschutzvereinen finden.

  • Ein Blick ins Tierheim: Ist ein Tierheim in deiner Nähe, überzeuge dich vor Ort selbst von den Bedingungen. Viele Tierschutzvereine sind auf Spenden angewiesen und es ist normal, dass du dort vielleicht nicht die neuste Ausstattung findest. Dennoch sollten alle Tiere einen gesunden Eindruck machen und genug Platz, Futter und anderes Zubehör haben.

  • Ein persönliches Gespräch vor Ort: Hast du Interesse, wird kein seriöser Verein dir direkt eine Katze mitgeben. Erst einmal wirst du genauer unter die Lupe genommen, wobei du Fragen zur Wohnsituation, zu zeitlichen Kapazitäten und finanziellen Mitteln beantworten musst. Eventuell muss sogar die Zustimmung der Vermietung vorliegen.

  • Kommt dein Kitten aus dem Ausland, kannst du Bilder nur über die Website entnehmen oder z.B. über Instagram und Facebook.

  • Was sagen andere Halter*innen über den Tierschutzverein? Bewertungen zeigen oft, wie zufrieden andere mit den Rahmenbedingungen einer Adoption sind.

  • Im Tierheim oder im Tierschutzverein gibt es nicht nur junge Kitten, sondern auch erwachsene Katzen. Bei ausschließlich jungen Tieren solltest du stutzig werden, denn manchmal werden die Elterntiere auf den Straßen im Ausland sich selbst überlassen, weil die Vermittlung kosten- und zeitintensiver ist.

  • Der Verein setzt sich neben der Vermittlung noch für weitere Themen rund um den Tierschutz ein und sammelt beispielsweise Spenden, beteiligt sich an Projekten, leistet Aufklärungsarbeit auf der Website.

  • Sowohl im Inland als auch im Ausland solltest du dein Kitten geimpft, entwurmt und →gechipt adoptieren. Dazu gibt es als Nachweise das Impfheft und die Chip-Nummer. Bei Kitten und Katzen aus dem Ausland muss ein Check auf diverse →Krankheiten erfolgen und du erhältst einen EU-Heimtierausweis.

  • Vor Ort und auch im Internet kannst du Alter, Herkunft, Charakter und Eigenschaften, Nachweise über die Krankengeschichte sowie getätigte Impfungen des Kitten einsehen.

  • Das Alter: Wie auch bei der Zucht ist 8 Wochen die Untergrenze bei der Adoption. Vermitteln Vereine jüngere Tiere, ist das ein Verstoß gegen Auflagen und zeugt eher davon, dass es ums Geld und nicht um die gelungene Vermittlung geht. Katzen aus dem EU-Ausland dürfen frühestens erst mit einem Alter von 15 Wochen ausreisen.

  • Tierheime möchten, dass du das Tier vor Abholung kennenlernst und Interesse zeigst. Mehrmalige Besuche sind hier oft Pflicht. Handelt es sich um einen Tierschutzverein im Ausland, wirst du regelmäßig mit Updates und Bildern versorgt.

  • Es gibt einen Schutz- bzw. Kaufvertrag. Die sogenannte Schutzgebühr liegt zwischen 200 und 400 Euro. Du kannst dir zeigen lassen, woraus die Gebühr für deinen Vierbeiner besteht und unterschreibst dann bei Übernahme den Vertrag.

Liebeszeichen von Katzen

Ein liebevolles Zuhause ist für Katzen von der Straße der größte Traum. Doch auch einigen Tierschutzvereinen geht es manchmal nur ums Geld, statt um das Wohl der Straßenkatzen.

Gerade für Kitten aus schlechten Verhältnissen ist das neue Zuhause auf Lebenszeit der Himmel auf Erden. Neben gesunder Kost freuen sich die jungen Samtpfoten auch über hochwertiges Zubehör, das ihrer Spiellaune standhält und für Freude sorgt.

Kitten über Kleinanzeigen von Privatpersonen kaufen

Manchmal klickst du dich auf der Suche nach einem Kitten durchs Internet und landest dabei auf privaten Anzeigen. Dann fragst du dich vermutlich, ob eine Adoption hier richtig ist und ob es nicht die Gefahr gibt, Vermehrern oder ausländischem Tierhandel zum Opfer zu fallen.

Natürlich ist es für deinen Vierbeiner immer besser, wenn er 1. aus einer kontrollierten Zucht stammt oder eben 2. nach einem Leben auf der Straße in ein neues Zuhause kommt.

Neben Verkäufer*innen auf den Online-Plattformen, die es gut meinen, sich auskennen oder sogar seriöse Züchter*innen sind, gibt es auch einige, die nur darauf aus sind, Kitten möglichst schnell zu verkaufen und Geld zu machen. Resultat sind hier oft kranke Tiere, unseriöse Übergaben, fehlende Impfnachweise und Kaufverträge.

Daran erkennst du seriöse Kleinanzeigen von Privatleuten:

  • Die Verkäufer*innen nutzen seriöse und geprüfte Online-Plattformen. Bestimmte Standards müssen erfüllt und durch Expert*innen geprüft werden.

  • Manchmal handelt es sich nicht um junge Kitten, sondern Katzen, die vielleicht schon 6 Monate oder älter sind. Warum möchten die Personen ihr Kätzchen abgeben? Natürlich kann eine →Allergie, ein Todesfall oder ein anderes persönliches Problem auftreten. Oft werden solche Ausreden aber als Trick genutzt.

  • Auch private Vermittler*innen interessieren sich für deine Umstände, um das Wohl der Kitten zu gewährleisten. Sie fragen ähnlich wie Züchter*innen, ob du genügend Platz, Zeit und Geld für die Samtpfote hast. Manchmal führen sie auch einen Besuch bei dir durch, um auf Nummer sicher zu gehen.

  • Wie wirkt das Kätzchen vor Ort? Es sollte zutraulich, verspielt und gesund sein. Trübe, →tränende Augen und eine feuchte Nase sollten ein Alarmsignal sein.

  • Lass dir alle Dokumente zu den wichtigen Impfungen, Entwurmungen und einem Chip vorzeigen. Seriöse Anbieter*innen geben ihre Kätzchen nicht ohne solche Nachweise ab. Bei Rassekatzen sollten ein Abstammungsnachweis und die Zuchtpapiere vorliegen. Kann nichts davon vorgelegt werden, stammt das Tier entweder selbst aus einer unseriösen Vermehrung oder im schlimmsten Fall aus einem Diebstahl.

  • Du kannst die Vermittler*innen mehrmals zu Hause besuchen und ggf. sogar das Muttertier kennenlernen. Die Umgebung macht einen sauberen, hellen und katzengerechten Eindruck.

  • Gleiches gilt für den Tag der Abholung: Schlagen die Verkäufer*innen eine Übergabe zwischen Tür und Angel oder sogar draußen im Freien vor, kannst du sicher davon ausgehen, dass es hier um illegalen Tierhandel geht.

  • Der Preis ist angemessen für die jeweilige Katzenrasse. Bei zu billigen oder teuren Angeboten kannst du davon ausgehen, dass sich die Verkäufer*innen durch die Vierbeiner bereichern wollen und es ihnen nicht im Sinn ist, ein gutes Zuhause zu finden.

  • Kaufvertrag: In jedem Fall sollte auch bei einem privaten Verkauf ein Vertrag erstellt werden. So kannst du beweisen, dass es auch wirklich dein Vierbeiner ist.

  • Lass dir auch - falls nicht dort vor Ort geboren -den vorherigen Kaufvertrag des Kitten zeigen und überprüfe diesen genau.

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Ein Privatkauf von Kitten und Katzen ist möglich, wenn die Verkäufer*innen am Wohl der Vierbeiner interessiert sind und gewissen Bedingungen erfüllen.

Diese Nachweise und Papiere erhältst du beim Kauf eines Kitten

Tierschutz, Zucht oder Privat - ein Kaufvertrag ist verpflichtend und sollte spätestens bei der Übergabe des Tieres erfolgen.

Schau dir den Kaufvertrag genau an. Nicht fehlen sollten hierbei:

  1. Name, Anschrift, Kontaktdaten der Käufer*innen und Verkäufer*innen

  2. Name und Rasse der Katze

  3. Wurfdatum (beim Tierschutz meist geschätzt)

  4. Zuchtbuchnummer (nur bei Zucht)

  5. Daten zum Chip

  6. Übergabetermin

  7. Angaben zur Impfung und Entwurmung

  8. Kaufpreis und Zahlungsart

Nimm dir alle Zeit der Welt und überprüfe den Vertrag genau. Dein Kätzchen ist ein Lebewesen und nur zu oft versuchen Menschen, aus unseren geliebten Vierbeinern möglichst viel Geld rauszuholen. Manchmal trügt die Liebe auf den ersten Blick und es dauert etwas, bis du den seriösen Tierschutzverein oder die Zuchtstelle deines Vertrauens findest.

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Lena Mischok